Im Spiegelraum der Gesellschaft

Alltag / Corona / Gesellschaft

Der Wegfall des gesellschaftlichen und v. a. öffentlichen Lebens in den vergangenen zwei Jahren führte u. a. dazu, dass Begegnungen nur noch unter speziellen Bedingungen stattfanden und man infolgedessen gänzlich auf sich selbst zurückgeworfen wurde. Außerhalb des eigenen Kreises, also innerhalb der Familie, unter Freund:innen, auf der Arbeit, fand Austausch nur sehr begrenzt oder gar nicht mehr statt und all das auf der Basis von Angst, Misstrauen und Kontrolle. Im Prinzip wurde der außermedialen Öffentlichkeit ihr Boden entzogen.

Beispielhaft eignet sich der gemeinsame Tanz (physisch und mental) gut dafür herauszufinden, welche Rolle man in der jeweiligen Gemeinschaft/Gesellschaft einnimmt oder zugeschrieben bekommt, wie die anderen dazu positioniert sind und welche Auswirkungen das auf alle Beteiligten hat. Das lässt sich nur im physischen Raum erfahren, den man gemeinsam bespielt und ggf. umsteuert — eben im Spiegelraum der Gesellschaft!