Lauscht man Berichten und Erzählungen über die studentischen Revolten um 1968, dann stolpert man immer wieder über das Entstehen und die Formation unzähliger K-Gruppen. Aus heutiger Sicht ein undurchsichtiger Dschungel verschiedenster Ausprägungen kommunistischer Interessengruppen, Kreise, Parteien, Vereine, Zusammenschlüsse, etc., die je unterschiedlich organisiert, fokussiert, politisch und/oder kulturell aktiv waren.
Heute gibt es eine neue Bandbreite an K-Gruppen und zwar jene der großen Klimabewegung. Ähnlich vielfältig organisiert, fokussiert, politisch und/oder kulturell aktiv(istisch). Die Aufregung u.a. über die kulinarischen Attacken der Letzten Generation auf höchst wertvolle Gemälde lässt sich damit relativieren. Sinnvoll oder nicht (postkoloniale Kritik an der europäischen Kulturgeschichte / TikTokisieruung von Protest), ist es aber eines von vielen möglichen Ventilen der Ohnmacht gegenüber den Ungeschicken der Macht (Profit over People), die keine wirklich ernsthaften Hebel in Bewegung setzt, um die Katastrophe abzuwenden, Ausdruck zu verleihen. Der gesellschaftliche Aufschrei gegenüber friedlich gestimmtem, zivilem Ungehorsam scheint einfacher und lauter von statten zu gehen als die Empörung gegenüber der gewaltsam fortgeführten globalen Ungleichheitspolitik und fehlenden Solidarität. Ist die Frage, wie weit darf Klimaprotest gehen, nicht falsch gestellt?